Feindliche Übernahmen, Rennsport, Forschung, Aktienhandel, Fußball, Immobilienverkauf,......all diese Vorhaben und Projekte haben mit sehr viel Geld und "know how" zu tun. Geld, das nicht im Verhältnis zu dem Kostenaufwand eines Lauschangriffes steht.

Wenn Laien mit einem Budget in Höhe von ein paar Euro einen Millionenschaden verursachen, dann ist dies nichts Exotisches. Es ist vielmehr die heutige Realität mit der wir durch unsere Lauschabwehreinsätze immer wieder konfrontiert werden.

Im Zeitalter des Internets ist es jeder Person (ob Hobbyspion oder Industriespionage-Spezialist) möglich, sich mit billigen oder auch hochwertigen Abhöreinrichtungen jederzeit aufzurüsten, um z.B. die Machenschaften der verhassten Ex-Ehefrau oder die Absichten und Möglichkeiten des neuen Geschäftspartners zu durchschauen oder oder oder..............

Das Risiko des Lauschers bei einer solchen Abhöraktion erwischt zu werden tendiert gegen null. Denn wer verfügt schon über eine schützende Lauschabwehreinrichtung, geschweige denn das Wissen, sich gegen diese Vorgehensweise geschäftlich oder gar privat zu schützen.

In Deutschland befinden sich laut Schätzungen der Herstellerfirmen schon weit über 1.000.000 Abhörgeräte im Besitz von Privatpersonen.
Wer eine öffentliche Sicherheits-Fachmesse wie z.B. die "security" in Essen schon einmal besucht hat, der weiß von der Tatsache zu berichten, daß die mit Abstand bestbesuchten und zumeist überfülltesten Messestände die der Abhörgeräte-Anbieter sind.

Mit einer Wanze in der Größe eines Zuckerwürfels oder eines Reiskorns, die nur ein paar hundert Euro kostet, werden Entwicklungsaufwand, Wettbewerbsvorsprung oder gar Existenzen innerhalb kürzester Zeit vernichtet.

Unser Klientel besteht mittlerweile immer öfter aus Privatpersonen, die zumeist wohlhabend und prominent sind und somit für jeden Lauscher ein interessantes Ziel darstellen. Informationen über solche V.I.P.´s können vom Lauscher entweder zur Vorbereitung krimineller Machenschaften verwendet oder einfach an den Meistbietenden verkauft werden. Der Wert einer solchen Information kann sich schnell in 5- bis 6 stelligen Summen darstellen.

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft und den Informationsfluss. Handy-Ladekabel, Taschenrechner, Aschenbecher, Wandbilder, PC-Mäuse und andere Gebrauchsgegenstände sind beliebte Tarnungen für Abhörwanzen. Aktenkoffer, bestückt mit einer Wanze, die während der Zeit des angeblich dringenden Telefongespräches im Verhandlungsraum zurückgelassen werden und das dazugehörige Handy, das als Empfänger für die Wanze im Koffer dient um die beiden ahnungslosen Verhandlungspartner in der Zwischenzeit abzuhören, sind seit vielen Jahren inkl. Einweisung und Gebrauchsanleitung für ein paar Euro zu kaufen. Wenn ein Babyphon die Form einer handelsüblichen Mehrfachsteckdose aufweist und aufgrund des vorhandenen Netzstromes eine dauerhafte Überwachung ermöglicht, dann ist dies auch nur eine der vielen einfach zu installierenden Möglichkeiten der Spionage, auf die ein Lauscher zugreifen kann.

GSM-Wanzen, Micro-Kameras, Richtmikrofone, Körperschallmikrofone, Laser-Abhörgeräte, Lauschen per Computer, Monitore und Displays in sicherer Entfernung ausspionieren und aufzeichnen, all dies ist nur eine Frage des Geldes und der Leistungsbereitschaft krimineller Anwender. "Kugelschreiber mit eingebauter Abhörwanze, das macht dann 29,- Euro bitte, Danke. Darf es ein bisschen mehr sein?

In den letzten Jahren ist die Bereitschaft, die hier nur teilweise aufgezählten technischen Lauschangriffsmittel einzusetzen genauso angestiegen wie alle anderen Auswüchse unserer Leistungs-Gesellschaft.
Das Zugehörigkeitsgefühl der einzelnen Angestellten zur Firma ist auch nicht mehr das, was es sein sollte. Jeder kämpft für sich und mit Sicherheit siegreicher als alle anderen, wenn er im Bereich Information die Nase vorn hat. Dem Anderen in Sachen Wissen ein Stück voraus zu sein, ist eine sichere Verhandlungsposition in allen Lebenslagen. Wer könnte dieser Tatsache widersprechen?

Wir möchten hier nicht den Eindruck erwecken, daß ein Lauschangriff in irgend einer Art und Weise ein Kavaliersdelikt darstellt oder gar von einem Privatmann in irgend einer Form zu rechtfertigen ist. Jeder Lauscher macht (wenn er erwischt wird) vor Gericht mit dem Staatsanwalt Bekanntschaft. Vielmehr möchten wir jedem potentiellen Opfer dieser leider doch schon so alltäglichen Angriffsmethoden auf das persönlich gesprochene und geschriebene Wort ein bisschen die Augen und Ohren öffnen.

Die Menschen, die als Lauscher bzw. Spion enttarnt und überführt wurden, waren keine Ungeheuer oder Agenten wie 007. Es waren meist unauffällige Menschen die Ihnen tagtäglich begegnen und Sie vielleicht noch freundlich anlächeln!